Portugal Kryptosteuer: Fehlendes Gesetz
Portugal hat keine Steuergesetzgebung (Kryptosteuer) noch Bestimmungen zu Kryptowährungen und Kryptoanlagen. Aufgrund des derzeitigen Fehlens einer Steuergesetzgebung für Krypto-Assets hat die portugiesische Steuer- und Zollbehörde (AT) nur a Steuervorbescheid über die Besteuerung von Kryptowährungen auf Antrag des Steuerpflichtigen.
Basierend auf dem oben erwähnten Steuerurteil lautet das aktuelle Verständnis des AT: „Kryptowährungen werden technisch nicht als „Währung“ betrachtet, da sie in Portugal kein gesetzliches Zahlungsmittel oder keine befreiende Kraft haben, aber (…) sie können umgetauscht werden , mit Gewinn, für echte Währung (…), mit spezialisierten Unternehmen für den Effekt, wobei sein Wert im Vergleich zur echten Währung durch die Online-Nachfrage nach Kryptowährungen bestimmt wird“.
Daher stimmt die Position des AT mit der der portugiesischen Zentralbank überein; letzteres wurde kürzlich mit der Lizenzierung von Krypto-Handelsplattformen in Portugal nach EU-Recht beauftragt.
Angesichts des oben Gesagten, Persönliche Einkünfte aus dem Verkauf von Kryptowährungen sind nach dem portugiesischen Einkommensteuergesetzbuch nicht steuerpflichtig, weder im Anwendungsbereich der Kategorie E (Kapitalgewinne) noch der Besteuerung der Kategorie G (Kapitalerhöhungen) unterliegen.
Das versteht auch der AT Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen sind nicht steuerpflichtig im portugiesischen Steuersystem. Sollte die Verstärkung jedoch regelmäßig sein, wird der AT gelten als Einkünfte aus Berufs- oder Unternehmertätigkeit (Freiberufler), die mit den progressiven Steuersätzen besteuert werden, die bis zu 48 % betragen können.
Eine vage Krypto-Steuerentscheidung
Das AT geht in seinem Urteil jedoch nicht auf:
- Das Konzept dessen, was es als Kryptowährung oder Verkauf von Vermögenswerten ansieht. Handelt es sich um den Verkauf von Kryptowährungen und Krypto-Assets gegen andere Kryptowährungen und Krypto-Assets? Der Verkauf von Kryptowährungen und Krypto-Assets für Fiat Währung? Oder beides?
- Was gilt als regelmäßige Tätigkeit bzw. wie oft muss ein Handel stattfinden, damit der AT ihn als regulär und steuerpflichtig in der Einkunftsart B anerkennt.
- Die Besteuerung von Staking oder Mining, sofern vorhanden.
- NFTs
Angesichts des oben Gesagten, Risikoträger, basierend auf den Vorstellungen dessen, was sie aus dem losen Steuervorbescheid verstehen möchten, betrachten Portugal als Krypto-Steueroase, dh eine Gerichtsbarkeit, in der ihr Krypto-Einkommen nicht besteuert wird.
Regelmäßigkeit ist auch ein vager Begriff
Um die Dinge noch komplizierter zu machen, könnte man argumentieren, dass das offensichtliche Fehlen einer Besteuerung in Krypto auch mit der Schwierigkeit des AT zusammenhängt, den Einkommensfluss aus dem Handel nachzuweisen.
Nichtsdestotrotz hat die Rechtsprechung des Obersten Verwaltungsgerichts festgestellt, dass Freiberuflichkeit „die Idee einer dauerhaften oder gewohnheitsmäßigen Ausübung einer gewerblichen Tätigkeit als Lebensweise impliziert, auch wenn sie ohne vollkommene Kontinuität ist, wie dies bei Tätigkeiten der Fall ist, die ihrer Natur nach nur möglich sind zu bestimmten Zeiten oder von Zeit zu Zeit weitergeführt wird“. Vor diesem Hintergrund betrachtet das Oberste Verwaltungsgericht jede Tätigkeit als „normale und regelmäßige Ausübung einer oder mehrerer gewerblicher oder industrieller Tätigkeiten“, die genügend Einkünfte generiert, damit ein Steuerzahler davon wirtschaftlich abhängig wird, wenn andere Einkunftsquellen nicht vorhanden sind oder ende.
Unter Berücksichtigung des oben Gesagten muss man überlegen, ob man beabsichtigt, durch den Verkauf von Kryptowährungen und Vermögenswerten Einnahmen zu erzielen; und wie hoch ist der Prozentsatz/das Gewicht dieser Aktivität in der eigenen Einkommensstruktur, wie abhängig ist die Person von dieser Einkommensquelle und ob der Person Kosten für die Erlangung des Einkommens entstehen.
Das bloße Halten von Krypto generiert vorerst keinen steuerpflichtigen Vorgang.
Risiko der Vermögensmanifestation
Nach den geltenden Vorschriften können diejenigen, die zu Steuerzwecken in Portugal ansässig sind, ihr Einkommen auch nach den Vorschriften zur Vermögensfeststellung prüfen lassen. Das heißt, wenn der Steuerzahler hochkarätige/luxuriöse Anschaffungen von Immobilien und Fahrzeugen tätigt, könnte die portugiesische Steuer- und Zollbehörde eine Begründung dafür verlangen, wie das Einkommen generiert wird (und wie oft).
Portugal Kryptosteuer: an NHR-Ansatz
Personen mit geringem Risiko entscheiden sich dafür, das Urteil strikt zu befolgen, und registrieren sich als Freiberufler und unterliegen ihren Einkünften der persönlichen Einkommensteuer und Sozialversicherungsabgaben basierend darauf, wie viel sie verdienen.
Alternativ können diejenigen, die nach Portugal umziehen, weiterhin von einer niedrigen Besteuerung ihres Krypto-Einkommens im Rahmen des profitieren System mit nicht gewöhnlichem Aufenthalt (NHR). Um vom NHR-Programm zu profitieren, muss vor der effektiven Verlagerung in das Land eine Umstrukturierung des Krypto-Einkommens erfolgen. Diese Umstrukturierung muss erfolgen, damit das erzielte Einkommen vollständig den NHR-Steuerbefreiungsregeln entspricht. Dies bedeutet, dass Kryptoeinnahmen in Portugal entweder als Dividenden oder von einem ausländischen Unternehmen gezahlte Gehälter erhalten werden sollten.
Kurz gesagt, die portugiesische Kryptosteuer muss noch korrekt reguliert werden. Vor einem Umzug sollte man immer einen portugiesischen Steuerberater konsultieren, um den oben genannten Rahmen besser zu verstehen, was unter dem NHR getan werden kann und was in Bezug auf die Besteuerung unter dem genannten Regime zu erwarten ist.
Dieser Artikel dient nur zu allgemeinen Informationszwecken und ist weder als Rechtsberatung noch als professionelle Beratung jeglicher Art zu verstehen.
Miguel Pinto-Correia hat einen Master-Abschluss in International Economics and European Studies von der ISEG – Lisbon School of Economics & Management und einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Nova School of Business and Economics. Er ist ständiges Mitglied des Ordens der Ökonomen (Ordem dos Economistas)… Lesen Sie weiter
