Kryptowährungen haben die Finanzlandschaft revolutioniert und Regierungen weltweit vor einzigartige Herausforderungen in Bezug auf Regulierung und Besteuerung gestellt. Madeira, eine portugiesische Insel, die für ihr unternehmensfreundliches Umfeld bekannt ist, hat kürzlich eine spezielle Steuerregelung für Kryptowährungen eingeführt. Ziel dieses Artikels ist es, einen detaillierten Überblick über die Kryptosteuergesetze Madeiras zu geben und wertvolle Einblicke für Einzelpersonen und Unternehmen zu bieten, die in dieser Gerichtsbarkeit tätig sind.
Verständnis der Krypto-Steuerkategorien auf Madeira
Um sich in der Steuerlandschaft rund um Kryptowährungen auf Madeira zurechtzufinden, ist es wichtig, ein klares Verständnis der verschiedenen Kategorien von Krypto-Einnahmen zu haben. Das Einkommensteuergesetz von Madeira klassifiziert Krypto-Einnahmen in drei Hauptkategorien: passives Einkommen, Kapitalgewinne und Einkünfte aus freiberuflicher/selbstständiger Tätigkeit.
Passive Einkommensbesteuerung
Auf Madeira unterliegen in Fiat-Währung erhaltene Vergütungen aus passiven Investitionen in Krypto, die keinen Krypto-Transfer beinhalten, einem Pauschalsteuersatz von 28 %. Diese Standardregel gilt, wenn das Einkommen nicht in eine andere Kategorie fällt. Wenn die Einkünfte jedoch in Kryptowährungen erzielt werden, werden sie entsprechend besteuert, in der Regel zu progressiven Steuersätzen.
Besteuerung von Kapitalerträgen
Kapitalgewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen fallen unter das steuerpflichtige Einkommen. Für Krypto-Assets, die weniger als 365 Tage im Besitz sind, unterliegen die Gewinne bei Umrechnung in Fiat-Währung einem Pauschalsteuersatz von 28 %. Wenn das Einkommen jedoch von einem auf Madeira ansässigen Steuerpflichtigen bezogen wird, der sich dafür entscheidet, es zusammenzufassen, gelten progressive Steuersätze zwischen 14.5 % und 48 %. Es ist zu beachten, dass „Investment-/Sicherheitstoken“ unabhängig von der 365-Tage-Regel als Wertpapiere gelten und entsprechend besteuert werden.
Steuerzahler sind dafür verantwortlich, ihren Steuerberatern FIFO-Berichte über jeden im Laufe des Jahres getätigten Verkauf zum Zwecke der persönlichen Einkommensteuermeldepflichten zur Verfügung zu stellen.
Besteuerung des Einkommens von Freiberuflern/Selbstständigen
Das Einkommen von Freiberuflern/Selbstständigen umfasst Vorgänge im Zusammenhang mit der Ausgabe von Krypto-Assets, einschließlich des Minings oder der Validierung von Krypto-Transaktionen durch Konsensmechanismen für Fiat-Geld. In dieser Kategorie gelten progressive Steuersätze zwischen 14.5 % und 48 %. Auf Einnahmen aus Bergbaubetrieben wird eine feste Kostenvermutung von 5 % angewendet, auf den Verkauf von abgebauten Vermögenswerten 95 %. Es ist wichtig zu beachten, dass die Beendigung der Tätigkeit als Selbständiger einem Verkauf von Kryptowerten gleichgestellt ist.
Darüber hinaus ist der Steuerzahler nach den Einkünften aus selbständiger Tätigkeit gesetzlich verpflichtet, Rechnungen über die erhaltenen Einkünfte auszustellen, was zu Umsatzsteuer-Meldepflichten und einer obligatorischen Registrierung bei der portugiesischen Sozialversicherung zur Zahlung von Sozialversicherungsbeiträgen führen kann.
Gemeinsame Regeln für die Kryptobesteuerung auf Madeira
Das Verständnis der Standardregeln für die Kryptobesteuerung auf Madeira ist von entscheidender Bedeutung, um die Einhaltung des Steuersystems sicherzustellen. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie berücksichtigen sollten:
- Krypto für Krypto-Börsen: Wenn Krypto für Krypto-Börsen unter Kapitalerträgen oder Einkünften aus selbständiger Tätigkeit erfasst wird, wird die Besteuerung aufgeschoben, bis die Krypto verkauft oder in Fiat-Währung umgewandelt wird. Der Anschaffungswert wird nach der „First-In-First-Out“-Regel (FIFO) ermittelt, wobei die verkaufte Krypto als diejenige gilt, die am längsten gehalten wird.
- Verrechnung von Kapitalverlusten: Kapitalverluste können mit Gewinnen verrechnet werden, es sei denn, sie entstehen in Rechtsgebieten, die als Steueroasen gelten. Madeiras Steuersystem berücksichtigt von Portugal unterzeichnete Doppelbesteuerungsabkommen (DTAs), die sich auf die Besteuerung von Kryptoeinkommen auswirken können.
- Wegzugssteuer: Wenn eine Person ihren steuerlichen Wohnsitz auf Madeira aufgibt, wird auf alle Krypto-Assets eine „Wegzugssteuer“ von 28 % erhoben. Diese Steuer wird wie bei einem Verkauf erhoben und basiert auf der Differenz zwischen dem Marktwert und dem durch FIFO ermittelten Anschaffungswert.
- Spende von Krypto: Für die Spende von Krypto wird eine Stempelsteuer von 10 % bzw. 4 % auf Gebühren erhoben, die von oder unter Vermittlung von Krypto-Dienstleistern erhoben werden. Allerdings gelten bestimmte Ausnahmen für Spenden zwischen Ehepartnern, Lebenspartnern, Vorfahren, Nachkommen oder unterhalb eines bestimmten Schwellenwerts.
- NFTs: Nicht fungible Token (NFTs) sind von der Besteuerung ausgenommen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Besteuerung von NFTs im Vergleich zu Investitions-/Sicherheitstoken und Versorgungs-/Waren-/Zahlungstoken variieren kann.
Zu berücksichtigende Faktoren für eine effektive Kryptobesteuerung auf Madeira
Um eine wirksame Kryptobesteuerung auf Madeira zu gewährleisten, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden:
Korrekte Qualifizierung von Vermögenswerten und Erträgen
Für die Besteuerung ist die korrekte Einstufung der Vermögens- und Einkommensart von entscheidender Bedeutung. Für eine genaue Steuerberichterstattung ist es wichtig, die spezifischen Eigenschaften verschiedener Kryptowährungen und ihren Verwendungszweck zu verstehen.
Anwendbarkeit von Doppelbesteuerungsabkommen
Die Anwendbarkeit der von Portugal unterzeichneten Doppelbesteuerungsabkommen (DBAs), einschließlich solcher mit auf der schwarzen Liste stehenden Rechtsgebieten (Steueroasen), ist ebenfalls ein wichtiger Gesichtspunkt. Es ist wichtig zu beachten, dass die neue Kryptosteuerregelung die Anwendbarkeit der Regelung für nicht gewöhnliche Einwohner (Non-habitual resident, NHR) nicht ändert, die berechtigten Personen, die Kryptoeinkommen erhalten, bestimmte Vorteile bieten kann.
Zusammenfassung
Die Einführung einer spezifischen Steuerregelung für Kryptowährungen auf Madeira stellt einen bedeutenden Schritt hin zur Schaffung von Klarheit und Rechtssicherheit in der sich ständig weiterentwickelnden Welt der digitalen Währungen dar. Unabhängig davon, ob Sie eine Einzelperson oder ein auf Madeira tätiges Unternehmen sind, ist das Verständnis der Krypto-Steuergesetze für die Einhaltung der Vorschriften und eine effektive Steuerplanung von entscheidender Bedeutung. Durch die Berücksichtigung der verschiedenen Kategorien von Krypto-Einnahmen, Standardregeln und wesentlichen Faktoren können Sie sich sicher in der Steuerlandschaft zurechtfinden und eine ordnungsgemäße Berichterstattung und Zahlung von Steuern sicherstellen. Lassen Sie sich von Steuerexperten beraten, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen und Ihre Steuerposition im Bereich der Kryptobesteuerung auf Madeira zu optimieren.
Haftungsausschluss: Die in diesem Artikel bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich Informationszwecken und sollten nicht als Rechts- oder Steuerberatung betrachtet werden. Bitte konsultieren Sie a qualifizierter Steuerfachmann für eine spezifische, auf Ihre Umstände zugeschnittene Beratung.
Miguel Pinto-Correia hat einen Master-Abschluss in International Economics and European Studies von der ISEG – Lisbon School of Economics & Management und einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften von der Nova School of Business and Economics. Er ist ständiges Mitglied des Ordens der Ökonomen (Ordem dos Economistas)… Lesen Sie weiter
